Mietkauf

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Mietkauf – Eine gute Alternative zum konventionellen Kauf?

Was ist Mietkauf?

In Zeiten der Bankenkrise werben wieder einige Anbieter mit dem sogenannten Mietkauf und preisen einen Weg zur Immobilie an, der ohne Finanzinstitute auszukommen scheint. Beim Mietkauf wird ein Wohnobjekt mit einer späteren Option zum Kauf vermietet. Es wird damit geworben, dass Kunden und Kundinnen, ohne Bankschulden machen zu müssen, an ein Eigenheim gelangen könnten. Dabei wird ein Haus oder eine Wohnung vermietet, die dann nach zehn oder zwanzig Jahren erworben werden können. Der Kaufpreis der Immobilie wird vorher festgelegt, ein Teil der Miete auf den Gesamtpreis angerechnet.

Die Vorteile von Mietkauf

Der vordergründigste Vorteil von Mietkauf ist, dass man erst wohnen und dann zahlen muss, da in der Regel ein sofortiger Einzug in das Objekt möglich und auch erwünscht ist. Wer in ein Haus oder in Wohnung zunächst zur Miete einzieht, hat zudem die Möglichkeit, etwaige Mängel und Schäden frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig und mit vielleicht nur geringem Verlust vom Kaufvertrag Abstand zu nehmen.

Die Nachteile von Mietkauf

Was zunächst gut und auch günstig klingt, kann schnell zur finanziellen Belastung werden, da zur regulären Miete zusätzlich Eigenkapital angespart werden muss, um das Haus oder die Wohnung nach der vereinbarten Zeit zu kaufen und die Restsumme aufgebracht werden muss. Für den noch fehlenden Betrag muss dann gegebenenfalls doch ein Bankkredit aufgenommen werden. Das ist insofern risikoreich, als das nicht vorherzusehen ist, wie sich die Zinsen in zehn, 15 oder 20 Jahren entwickeln. Bei vielen Objekten ist der Mietpreis vom Vermieter bereits zu hoch berechnet, wird in der Regel jedoch später beim Kauf oft nur zu einem Drittel angerechnet. Ein großer Finanzierungsteil geht den zukünftigen Besitzern dadurch verloren. Aus juristischer Sicht, ist der Mietkauf eine problematische und komplexe Sache Vereinbarung, da häufig zwei Verträge geschlossen werden: ein Miet- und ein Kaufvertrag. In letzterem verpflichtet sich der Kaufende, innerhalb eines festgelegten Zeitraumes, die Immobilie zu einem bestimmten Preis zu erwerben. Nicht selten werden Geldanlagen gleich mit verkauft, etwa Aktienfonds oder Sparverträge, die insbesondere Finanzberatern und Vermittelnden Provisionen sichern. Unklar bleibt oft, was im Falle frühzeitiger Kündigung geschieht. Schwierig auch der Mietkauf von Neubauten über Genossenschaften. Hier müssen zunächst Einlagen getätigt werden, um Genosse zu werden. Aufgrund der Höhe der Einlage bildet sich die Länge der Wartezeit für ein Haus. Oft wird mit einer stabilen Kaltmiete geworben, doch das Geschäftsmodell kann nur dann funktionieren, wenn dauernd genügend neue Genossen gewonnen werden können, die einzahlen, um das Bauprojekt zu realisieren. Unklar ist, was geschieht, wenn dies nicht der Fall ist. Ein solcher Mietkauf ist in erster Linie ein äußerst risikoreiche Unternehmensbeteiligung.

Tipps für den Mietkauf:

  • Klären Sie unbedingt im Vorwege, ob das Objekt mit Schulden belastet ist.
  • Prüfen Sie, ob sowohl der Miet- als auch der Kaufpreis ein für die Region und den Objektstandard entsprechendes Niveau haben.
  • Verhandeln und Klären Sie die Details zum Kündigungsrecht.
  • Klären Sie, wer in in Renovierungs- und Sanierungsfällen zuständig ist, sonst drohen Folgekosten.
  • Unterschreiben Sie Nichts ohne notarielle Beurkundung.
  • Lassen Sie sich unbedingt anwaltlich beraten.